Calendula officinalis ist ein Tausendsassa, nicht nur was die Vielzahl ihrer verwendeten synonymen Namen wie „Goldblume“, „Braut der Sonne“ oder „Sonnwendblume“ angeht, die auf verschiedenste Weise an Sommer und Sonne erinnern. Auch in ihrer Verwendung ist sie ein Multitalent. Den Namen Ringelblume verdankt sie allerdings ihren geringelten Früchten, die jeder kennt, der schon einmal Ringelblumen ausgesät hat.
Im Mittelalter beschrieb Hildegard von Bingen Calendula officinalis in ihrem Standardwerk „Physika“ mit den noch heute gültigen Anwendungen zur Entgiftung, bei Verdauungsstörungen und Hauterkrankungen. Ihre gelben und orangenen Blüten kommen aber auch zur optischen Verbesserung in Teemischungen zum Einsatz und werden in der Küche als essbare Blüten oder als Färbemittel verwendet.
In der Phytotherapie kommen eher Tinkturen und Extrakte der Calendula-Blüten (Calendulae flos) zur äußerlichen Anwendung, während für homöopathische Zubereitungen die frischen oberirdischen Teile zur Blütezeit zu einer Urtinktur verarbeitet werden. In der Homöopathie gilt Calendula in niedrigen Potenzen als typisches Verletzungsmittel für oberflächlichen Wunden der Haut und Schleimhäute und um Wundinfektionen zu verhindern.